Blog

Unternehmenswert im Scheidungsfall – Die Bombe tickt!

Verliebt, verlobt, verheiratet und schon ist mit der Ehe auch ein Rechtsverhältnis begründet worden.

Jungunternehmer oder junge Unternehmensgründer, die ihre Liebe mit einer Hochzeit krönen, bedenken oft nicht, dass sich Ehe und Unternehmen auch auseinander entwickeln können.

Welche Folgen eine Scheidung für das Unternehmen haben kann, wird oft nicht bedacht.

Zum Zeitpunkt der Eheschließung steckt das Unternehmen oft noch in den Kinderschuhen, sodass noch kein nennenswertes Vermögen vorhanden ist und damit auch noch keine Gedanken an den Schutz des Unternehmens verschwendet werden.

Die rechtlichen Folgen, die eine Ehe ohne Ehevertrag für einen jungen Unternehmer mit einem expandierenden Unternehmen haben kann, liegen nicht im Fokus. Oftmals sind sie auch völlig unbekannt.

Scheitert die Ehe, so richtet sich, wenn kein Ehevertrag vorhanden ist, der wirtschaftliche Ausgleich zwischen den Ehegatten nach den gesetzlichen Regelungen.

Die Eheleute leben im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft und der Gesetzgeber will, dass das in der Ehe erwirtschaftete Vermögen hälftig geteilt wird. Derjenige, der ein größeres Vermögen erwirtschaftet hat, muss die Hälfte der Differenz zu dem von dem anderen Ehegatten erwirtschafteten Vermögen an diesen ausgleichen.

Nehmen wir einmal an, der Ehemann hat ein Unternehmen, welches sich sehr gut entwickelt und dessen Wert massiv steigt. Seine Frau zieht die gemeinsamen Kinder auf und hilft nach Kräften im Unternehmen mit.

Der Wert des Unternehmens steigt, doch die Ehe geht dabei in die Brüche. Es kommt zur Trennung.

Dies ist dann für den Ehemann der finanzielle Supergau.

Hat die Ehefrau kein eigenes Vermögen erwirtschaftet, so muss er die Hälfte seines Vermögens und damit auch die Hälfte des Wertes des Unternehmens in bar an seine Ehefrau auszahlen. Fällig wird dieser Anspruch sofort mit Rechtskraft der Scheidung.

Meist bedeutet dies für den Unternehmer, dass er sein Unternehmen verkaufen muss, da er nicht in der Lage ist, den hälftigen Wert des Unternehmens in bar an seine Frau auszuzahlen.


Vorsorge treffen durch Ehevertrag

Es ist daher sinnvoll, frühzeitig die Notwendigkeit eines Ehevertrages zu erkennen. Vor der Eheschließung oder während intakter Ehe ist die Möglichkeit, einvernehmliche Regelung zu finden, dieses Unternehmen schützen, exponentiell höher, als im Trennungsfall.

Hier bieten sich unterschiedliche Regelungsmöglichkeiten an, die auf den Einzelfall zugeschnitten werden können. So kann das Unternehmen komplett aus dem Zugewinnausgleich herausgenommen werden und nur hinsichtlich des sonstigen während der Ehe erwirtschafteten Vermögens der Zugewinnausgleich vereinbart werden.

Eine weitere Möglichkeit ist, einen höchst-oder Fixbetrag hinsichtlich des Wertes des Unternehmens zu vereinbaren.

Es sind viele weitere Regelungen denkbar und möglich. Ein Ehevertrag sollte konkret auf die Situation und die Bedürfnisse der jeweiligen Eheleute zugeschnitten sein.

Blogbeiträge

Wichtige Artikel und neue Urteile

Die Liebe ist verblasst, die Trennung erfolgt.Bevor das endgültige Ende der Ehe durch eine Scheidung eingeläutet werden kann, muss jedoch in Deutschland das sogenannte Trennungsjahr absolviert werden. Doch was bedeutet das genau und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Warum ist das Trennungsjahr vorgeschrieben? Grundsätzlich ist eine Ehe auf Dauer angelegt. Im Trennungsjahr soll den Eheleuten […]

Besonderheiten, auf die es zu achten gilt Wenn Führungskräfte, wie Manager, Geschäftsführer, Vorstände und Mitglieder in Aufsichtsräten von Trennung und Scheidung betroffen sind und nicht Vorsorge durch einen Ehevertrag getroffen haben, sehen sie sich gerade in finanzieller Hinsicht mannigfachen Problemen gegenüber. Gerade im Bezug auf einen etwaigen Zugewinnausgleich, Unterhaltsansprüche und auch dem Ausgleich der Rentenanwartschaften […]

Verliebt, verlobt, verheiratet und schon ist mit der Ehe auch ein Rechtsverhältnis begründet worden. Jungunternehmer oder junge Unternehmensgründer, die ihre Liebe mit einer Hochzeit krönen, bedenken oft nicht, dass sich Ehe und Unternehmen auch auseinander entwickeln können. Welche Folgen eine Scheidung für das Unternehmen haben kann, wird oft nicht bedacht. Zum Zeitpunkt der Eheschließung steckt […]

Unterhaltsberechnung nach der Quotenmethode: Grundsätzlich wird der Ehegattenunterhalt berechnet, indem man die anrechenbaren Einkünfte beider Eheleute zusammenaddiert und dann durch zwei teilt. Dies stellt den Unterhaltsbedarf des geringer verdienenden oder einkommenslosen Ehegatten dar. Auf diesen Unterhaltsbedarf muss er sich dann eigene Einkünfte anrechnen lassen. Der verbleibende Restbetrag stellt seinen tatsächlichen Unterhaltsbedarf dar. Anrechenbar ist das […]

Was bedeutet Kindeswohl? Das Kindeswohl ist ein zentraler Rechtsbegriff des Familienrechts und Maßstab für Entscheidungen insbesondere im Sorge- und Umgangsrecht, aber auch bei Adoptionen und Vaterschaftsfragen. Es gibt keine rechtliche Definition des Kindeswohls aber Kriterien, auf deren Grundlage über das Kindeswohl entschieden wird. Danach gehört zum Kindeswohl insbesondere: Das Kindeswohl bei der elterlichen Sorge Insbesondere […]

1. Verschaffen Sie sich Klarheit Bevor sie sich trennen, bzw. ihre Trennungsabsicht verkünden, sollten sie sich Duplikate von Einkommensunterlagen des Ehepartners und auch von dessen Vermögensbeständen machen, soweit dies möglich ist. So ist es später einfacher möglich insbesondere Unterhaltsansprüche schnell geltend zu machen und notfalls durchzusetzen. Sollten sie ein gemeinsames Konto haben, so ist es […]

Gesetzlicher Güterstand der Zugewinngemeinschaft Wenn eine Eheschließung erfolgt und die Eheleute keinen eine andere Regelung treffenden Ehevertrag geschlossen haben, leben sie im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Dieser Güterstand endet entweder mit Rechtshängigkeit des Scheidungsantrags oder mit dem Tod eines der Ehegatten. Unter bestimmten Voraussetzungen kann jedoch eine vorzeitige Beendigung des Güterstandes der Zugewinngemeinschaft erfolgen, wodurch […]

Wer muss zahlen? Grundsätzlich gilt, dass ab dem 18. Geburtstag eines Kindes beide Elternteile anteilig barunterhaltspflichtig sind. Der Betreuungsunterhalt, der durch Sachleistungen erfolgen kann, entfällt. Auch der Elternteil, bei dem das Kind lebt, muss nunmehr Unterhalt in bar zahlen. Wie viel muss gezahlt werden? Die Höhe des geschuldeten Unterhalts bemisst sich nach dem zusammengerechneten Einkommen […]

Differenzierung zwischen Trennungs- und nachehelichem Unterhalt: Trennungsunterhalt meint den Unterhalt vom Zeitpunkt der Trennung bis zur rechtskräftigen Scheidung der Ehe. Der Gesetzgeber geht für diesen Zeitraum davon aus, dass die ehelichen Lebensverhältnisse wirtschaftlich aufrecht erhalten bleiben sollen. Hat ein Ehepartner in der Ehe nicht oder nur geringfügig gearbeitet, so muss er in der Trennungszeit keine […]